Warum wird bei meinem Streaming ständig zwischengespeichert?

Finde heraus, wie du Videospiele-Störungen beim Streamen mit diesen Lösungen stoppen kannst.1 2

Schrittweise Anleitung: Streaming-Probleme beheben

  • Identifiziere das Problem, indem du den Server und die Hintergrundaktivität von Anwendungen überprüfst und einen Speed-Test ausführst.

  • Führe bei einem Streaming-Dienst wie Twitch*, Mixer* oder YouTube* einen Test-Stream aus.

  • Überprüfe deine Hardware

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Begeisterte Streamer sollten sich nicht mit massiven Verzögerungen oder niedrigen Bildraten herumschlagen müssen, manchmal kommt es jedoch zu diesen Problemen. Glücklicherweise können eine Reihe von Vorkehrungen getroffen und verschiedene Optimierungen angewendet werden, mit denen die Qualität deines Livestreams verbessert wird. Unabhängig davon, ob du auf Twitch*, Mixer* oder YouTube* bist, gibt es mehrere Möglichkeiten herauszufinden, warum es so große Verzögerungen gibt und wie sich die Pufferung beim Streaming beenden lässt.

Diese Tipps können dir helfen, Verzögerungen zu reduzieren und eine Reihe von Problemen zu beheben, ob es Beschwerden wegen deines Streams von anderen Zuschauern sind oder dass du bei einer Broadcasting-Suite wie Open Broadcast Studio* (OBS) das Auslassen von Einzelbildern bemerkt hast.

Problem identifizieren

Server überprüfen

Probleme mit der Zwischenspeicherung haben oft eine simple Ursache, zum Beispiel eine Verbindung zum falschen Ingest-Server. (Als Ingest-Server wird der Server bezeichnet, zu dem du beim Streamen eine Verbindung aufbaust.) Bevor du dich auf Twitch*, YouTube* oder Mixer* anmeldest, solltest du mit einem Ping-Test sicherstellen, dass du dich mit einem Server in deiner Nähe verbindest. Wenn du eine Verbindung zu einem Server in New York herstellst, aber in Berlin wohnst, wirst du gewiss nicht die besten Ping-Resultate erzielen.

Hintergrundprozesse deaktivieren

Wenn du deine Dateien stets pflichtbewusst sicherst oder ständig einige Cloud-Konten synchronisierst, deaktiviere diese Prozesse, bevor du mit dem Streaming beginnst, um Bandbreite freizugeben. Streaming benötigt für den Upload eine ganze Menge an verfügbarer Bandbreite, die bei Breitbandverbindungen normalerweise beschränkt ist, insbesondere im Vergleich zur Downloadgeschwindigkeit. Indem du Hintergrundprozesse anhältst, kannst du die gesamte verfügbare Bandbreite für deine Live-Session nutzen. Darüber hinaus zahlt es sich aus zu überprüfen, ob andere Personen dasselbe Netzwerk für bandbreitenintensive Aktivitäten nutzen.

Internetgeschwindigkeit überprüfen

Beim Broadcasting eines Videospiels müssen grundsätzlich sowohl die Video- als auch die Audiodaten in Echtzeit hochgeladen werden. Gelegentlich umfasst diese Art von Broadcasting auch ein zweites Video, das von einer auf dich gerichteten Webcam aufgezeichnet wird, sowie beliebige Widgets, die du eventuell in deiner Streaming-Suite anzeigst. Um all dies unterbrechungsfrei in hoher Qualität zu präsentieren, brauchst du ziemlich viel Bandbreite. Bisweilen reicht es aus, hierfür einfach alle Hintergrundprogramme, die aktiv die Internetverbindung nutzen, zu deaktivieren. Sollte dies nicht funktionieren, könnte deine Internetgeschwindigkeit das Problem sein.

Verwende einen Webdienst wie Speedtest.net*, um deine aktuelle Up- und Download-Geschwindigkeit zu analysieren und herauszufinden, wie gut sich deine Internetverbindung schlägt. Insbesondere der Wert für die Upload-Geschwindigkeit liefert gute Hinweise für die Einrichtung deines Streams bezüglich der verfügbaren Bandbreite. Wenn deine Upload-Geschwindigkeit zum Beispiel mit rund 5 Mbit/s angegeben wird, so bezeichnet dies die Menge der Daten, die du zu jedem beliebigen Zeitpunkt übertragen kannst. Falls dein Wert ungefähr in diesem Bereich liegt, starte deine Streaming-Versuche mit einer Auflösung von 1080p und 30 Bildern pro Sekunde (BpS). Wenn weiterhin Probleme mit der Zwischenspeicherung vorliegen, versuche es mit einer Verringerung der Auflösung auf 720p (bei gleichbleibender Bildwiederholrate). Denn Uploads mit geringerer Auflösung und Bildwiederholrate brauchen weniger Bandbreite.

Für die Geschwindigkeit der Internetverbindung beim Streaming gibt es zwar keinen allgemeingültigen Standard, du kannst die Einstellungen jedoch schrittweise anpassen, bis du herausfindest, welche Werte für dein Setup am besten funktionieren. Da die geringste Auflösung für HD-Streams in den meisten Fällen bei 854 x 480 liegt, kannst du auch bei einer geringeren verfügbaren Bandbreite mithalten.

Denk daran, dass ein einfacher Geschwindigkeitstest nicht immer die beste Analyse deiner Upload-Geschwindigkeit liefert. Bei diesen Tests handelt es sich um allgemeine Tools, mit denen du das Gesamtverhalten deiner Verbindung analysieren kannst – und nicht deine Interaktionen mit Twitch*, Mixer* oder YouTube*. Wenn deine Upload-Geschwindigkeit schwankt, ist dies ein ziemlich sicheres Zeichen dafür, dass du deinen Internet-Service-Provider (ISP) kontaktieren solltest, um entweder deine Upload-Geschwindigkeit zu erhöhen oder das Problem gemeinsam mit deinem Provider zu beheben.

So führt man einen Test-Stream aus

Wenn du nach der Überprüfung deiner Internetverbindung und Anpassung deiner Bitrate immer noch Probleme mit der Zwischenspeicherung oder reduzierter Bildwiederholrate deines Streams hast, versuche es mit einem sogenannten Test-Stream, um das Problem genauer einzugrenzen. Hierbei handelt es sich im Grunde genommen um einen leeren Broadcast, mit dem du deine Internetverbindung aktiv testen kannst, während du mit Live-Servern verbunden bist. Einer der Vorteile von Streaming-Tests besteht darin, dass du mit deren Hilfe ermitteln kannst, ob deine Probleme mit der Bandbreite oder mit der Bitrate zusammenhängen. So kannst du die Ursachen des Problems besser ermitteln.

Diese Tests unterscheiden sich je nach Streaming-Dienst, erfordern in den meisten Fällen aber etwas Zeit, um die Diagnose auszuführen. Twitch* und Mixer* bieten spezielle Tools, die dich bei der Identifizierung der Ursachen unterstützen, während YouTube* mit seinem Streaming-Test eher auf ein allgemeines Publikum abzielt. Du kannst einen Test-Stream auch dazu verwenden, den Zustand verbundener Peripheriekomponenten zu prüfen, oder um festzustellen, ob der Stream dich sehen oder hören kann, wenn du live sendest.

Twitch*

Twitch*-Benutzern steht für dieses Vorhaben der Twitch Inspector* zur Verfügung. Er protokolliert aktiv den Zustand deines aktuellsten Streams. Wenn du seit längerer Zeit nichts mehr gestreamt hast und das Tool auf keine verfügbaren Daten zugreifen kann, kannst du einen Streaming-Test durchführen, indem du in einem Encoder wie OBS* nach dem Stream-Schlüssel eine Flag für die Bandbreite setzt. Diese Kennzeichnung sorgt dafür, dass der Stream deine Follower nicht darüber informiert, dass du live sendest. Der Test sollte fünf bis zehn Minuten3 oder noch länger laufen, um ausreichend Daten zu sammeln. Internetverbindungen können fluktuieren und es kann ein wenig dauern, bevor du Instabilitäten entdeckst. Als Alternative dazu kannst du während der Ausführung deiner Tests den Twitch* Inspector nutzen, um die Bitrate-Messungen in Echtzeit zu sehen. Achte darauf, ob die Messkurve absinkt, was ein Hinweis auf die Qualität deines Streams darstellt. Die Messkurve sollte möglichst stabil aussehen. In der unteren rechten Ecke zeigt der Twitch* Inspector zudem auch den Wert der durchschnittlichen Bitrate des Streams an. Wenn du weitere Hilfe benötigst, führt dich das praktische Dropdownmenü „Problem auswählen“, das ganz oben auf dem Bildschirm angezeigt wird, durch viele der hilfreichen Support-Seiten von Twitch*.

Bedenke jedoch, dass ein Nachteil der Tests mit Twitch* Inspector darin besteht, dass sie keine Fehler der Bildwiederholrate erfassen, da der Stream leer ist. In diesem Fall kann dir Twitch Analyzer* helfen. Allerdings musst du hierfür deinen Stream für ein Publikum übertragen, damit diese speziellen Daten erfasst werden.

Mixer*

Mixer* bietet seinen Benutzern ein ähnliches Tool, um Test-Streams auszuführen. Allerdings steht es nur Partner- oder Entwicklerkanälen zur Verfügung. Die Funktion ist sogar nur für Benutzer sichtbar, die sich mit dieser Klassifizierung anmelden.

Wenn du ein "Partner" bist, kannst du das Tool über das „Broadcast Dashboard“ im Hauptbereich der Einstellungen unter „Test Streams“ aufrufen. Die Nutzung ist jedoch pro Monat auf fünf Stunden Test-Streaming beschränkt. Sobald du den „Test Mode“ aktivierst, wird eine Leiste mit einem Link zum Stream eingeblendet, der allerdings für deine Follower nicht live gesendet wird. Falls du kein „Partner“ bist, kannst du dennoch einige Analysen früherer Streams abrufen, um demografische Aufschlüsselungen und Ähnliches zu sehen.

YouTube*

Die Anleitung, die YouTube* für Test-Streams bereitstellt, ist etwas allgemeiner gehalten. Für die Überprüfung der Down- und Upload-Geschwindigkeit empfiehlt YouTube einen separaten Speed-Test wie den weiter oben genannten. Sollte dies nicht funktionieren, kannst du als Alternative dazu einen ungelisteten Live-Stream ausführen, um zu testen, wie der Stream aussieht, wenn du live überträgst. Anschließend kannst du den Analysebericht lesen.

Ab wann du deine Hardware überprüfen solltest

Wenn du alle hier genannten Möglichkeiten ausgeschöpft hast, um das Stottern zu beheben, einschließlich des Streamings mit den geringsten Einstellungen, und immer noch Probleme mit der Zwischenspeicherung und reduzierten Bildwiederholraten hast, ist es an der Zeit, deine Hardware genauer unter die Lupe zu nehmen.

So kannst du auch sicherstellen, dass dein Prozessor durch eine geeignete Luft- oder Flüssigkeitskühlung ausreichend gekühlt wird und dass die Wärmeleitpaste vor noch nicht allzu langer Zeit – und korrekt – aufgetragen wurde.

Eine hervorragende Möglichkeit, um das Innenleben deines Computers zu überprüfen, bietet das gleichzeitige Ausführen eines Test-Streams und einer Diagnose-App wie HWInfo*. Eine Anwendung wie diese liefert spezifische Kennzahlen zu wichtigen Komponenten, die überwacht werden sollten, wie die Auslastung und Temperatur der CPU. Überprüfe anhand der Dokumentation deiner CPU, ob die Temperatur innerhalb der Standardwerte der zulässigen Betriebstemperatur liegt. Sollte dies nicht der Fall sein, achte darauf, dass dein Prozessor mit einer ausreichend leistungsstarken Luft- oder Flüssigkeitskühlung gekühlt wird und dass die Wärmeleitpaste vor noch nicht allzu langer Zeit – und korrekt – aufgetragen wurde. Wenn die CPU-Auslastung zu hoch ist, versuche es mit einer geringeren Voreinstellung für die Codierung oder erwäge ein Upgrade auf einen stärkeren Prozessor. Für den Einstieg in gleichzeitiges Spielen und Streamen empfehlen wir einen Intel® Core™ i7* Prozessor der aktuellen Generation oder höher.

Wann immer du eine Erinnerung daran brauchst, wie sich die Pufferung beim Streamen stoppen lässt, schau' wieder hier nach, um dein Wissen aufzufrischen.